Einsatz / Übung

Übungsabend 07.09.2021

 

 

Über ein ganzes Jahr hatten wir keine Einsätze. Im Prinzip eine gute Sache, aber dennoch befremdlich. Dann innerhalb von nicht einmal drei Wochen 3 Alarmierungen, davon 2 für technische Hilfe. Neben der Türöffnung, die in dem Bericht über unser Grillfest am 14. August kurz angesprochen wurde, gab es Alarmierungen wegen eines ohne ersichtlichen Grund aktivierten Rauchwarnmelders am Bahnhof und eines angeblich in einem Maisfeld liegenden Pkw auf der K 114. Aber offenbar konnte sich der Fahrer noch vor unserem Eintreffen selbst aus der Situation befreien.

Dies war Grund, das Thema „Technische Hilfe“ auf dem heutigen Dienstabend zu behandeln. Hierzu hat unser stellvertretender Gruppenführer Thomas Kliem eine Aufgabe für uns ausgearbeitet. Schließlich gehört zu jedem Dienstabend auch ein bisschen Spaß dazu.

Zunächst wurde aus einem Schlauch ein Kreis geformt, in dessen Mitte ein Ei in einem Eierbecher stand. Ein weiterer Eierbecher stand auf der äußeren Fensterbank am Giebelfenster des Feuerwehrhauses. Die Aufgabe bestand darin, nur mit Hilfe der sich in unserem Einsatzfahrzeug befindlichen Gerätschaften und unter Beachtung sämtlicher Sicherheitsvorschriften das Ei aus dem Kreis in den 2. Eierbecher am Fenster zu bringen. Der Schlauchkreis durfte nicht betreten werden. Weder Ei noch Eierbecher durften mit den Händen berührt oder in irgendeiner Weise am Körper getragen werden. Ebenso war die Nutzung der Treppe im Gebäude nicht erlaubt. Sollte das Ei kaputt gehen, müssten wir wieder von vorn beginnen. Das vorgegebene Zeitfenster betrug 45 Minuten.

Nach etwas Überlegung und Planung konstruierten wir mit Hilfe der Steckleiter eine Brücke über den Schlauchkreis. Ein nicht allzu gewichtiger Kamerad querte die Brücke und nahm mit einer Zange das Ei aus dem Becher. Leider ging das Ei dabei kaputt.

Im nächsten Versuch wurde das Ei mit Klebeband aus dem Verbandkasten überzogen und auf diese Weise in den Saugschutzkorb, der uns jetzt als Tasche diente, gelegt. Jetzt wurde die Steckleiter an das Gebäude unter das Fenster gestellt. Ein Kamerad  stieg die Leiter hoch und zog dabei eine Leine mit sich. Als er oben angekommen war, zog er mit der Leine den Saugschutzkorb mit dem Ei ebenfalls hoch. Das Ei, noch immer mit dem Klebeband überzogen, konnte dann relativ sicher in den Eierbecher gestellt werden. Von den 45 Minuten haben wir 30 Minuten benötigt.

Solche Übungen können auf dem ersten Blick als feuerwehrfremde Spielerei abgetan werden. Auf den zweiten Blick erkennt man, dass durch solche Planspiele allen Teilnehmern auch alternative Nutzungsmöglichkeiten der vorhandenen Gerätschaften bewusst werden, was im Einsatz durchaus von Bedeutung sein kann.

Der heutige Dienstabend war sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. Er hat uns allen viel Spaß gebracht.

 

 

Großbrand Boostedt, 06.08.2020

 

 
Der Alarm um 5.00 Uhr war in einigen Teilen des Dorfes bereits gut zu hören. Allerdings war dies nur die Nachalarmierung der Wehren Braak und Latendorf durch die Wehr Boostedt. Diese wurde bereits um 4.49 Uhr mit der Meldung „Feuer klein“ im Kieswerk Koch in Boostedt alarmiert, dass dort ein Haufen mit Strauchgut und Grünabfällen brennt. Nach deren Eintreffen hat sich das ursprüngliche „Feuer klein“ bereits deutlich ausgeweitet, so dass weitere Kräfte, insbesondere PA-Träger (= Einsatzkräfte mit Atemschutzausrüstung) nötig wurden.
 
Ein Haufen Strauchgut von 400 m³ stand in Flammen und musste gelöscht werden. Das Hauptproblem bei solchen Einsätzen ist es, auch an die verborgenen Glutnester im Inneren des Haufens heranzukommen. Dies ist nur möglich, wenn der Haufen mit Hilfe von Baggern und Radladern auseinandergezogen und verteilt wird. Dies ist hier auch der Fall gewesen. Da es sich um den Betriebshof eines Kiesabbaubetriebes handelte, standen derartige Maschinen in ausreichendem Umfange vor Ort zur Verfügung.
 
Um 9.32 Uhr erfolgte dann die Nachalarmierung der Wehren Kleinkummerfeld, Groß Kummerfeld und Willingrade. Allerdings wurden wir nicht zur Brandbekämpfung benötigt, sondern zur Wasserförderung aus dem Baggersee in Kleinkummerfeld-Bahnhof. Auf diese Weise sollte die Wasserversorgung an der Einsatzstelle sichergestellt werden. Hierzu wurde von einem örtlichen Landwirt ein mobiler 20-Fuß-Container mit einem Volumen von über 30 m³ an der Mühlenstraße abgestellt, den wir als Pufferspeicher nutzen konnten. Zusätzlich waren 2 weitere Landwirte im Einsatz, um mit ihren jeweils 22 m³ fassenden Güllewagen das Wasser im Pendelverkehr nach Boostedt zu transportieren. Hierzu wurde der Saugschlauch in den Container geführt und das Wasser abgepumpt. Die modernen Güllewagen verfügen über eine erstaunlich starke Pumpe, so dass der Behälter innerhalb von wenigen Minuten gefüllt ist.
 
An diesem Tage war es wieder mit ca. 32 Grad im Schatten sehr heiß. Während die Einsatzkräfte am See die Möglichkeit hatten, sich in den Schatten der Bäume zu setzen, konnten die Absperrposten ihre Position nicht verlagern. Die Absperrposten waren erforderlich, um den Straßenverkehr in den Zeiträumen, in denen die Güllewagen befüllt wurden, anzuhalten. Um gesundheitliche Schäden auszuschließen, wurde selbstverständlich für ausreichende Getränke gesorgt. Zusätzlich kam eine Kameradin gegen Mittag mit einer Kühltasche vorbei und verteilte Eis am Stil.
 
Der gesamte Einsatz inklusive des Rückbaus der Gerätschaften dauerte bis ca. 15.30 Uhr. Die Kameraden aus Boostedt waren somit über 10 Stunden im Einsatz. Insgesamt waren über 100 Kräfte, davon 26 PA-Träger, im Einsatz. Die Lagerung des Strauchgutes im Kieswerk war legal. Als Ursache wird Selbstentzündung vermutet.
 
Immer wieder hört man, dass sich in der Bevölkerung eine aggressive Mentalität gegenüber Einsatzkräften verbreitet. Bei uns in einer ländlichen Region war dies bisher noch wenig auffällig. Beim heutigen Einsatz jedoch mussten die Absperrposten mehrfach feststellen, dass sich diese Charakterzüge auch bei uns weiter ausdehnen. So wurden teilweise die Haltesignale nicht beachtet, indem die bereits wartenden Fahrzeuge überholt wurden. Darauf angesprochen verhielten sich die jeweiligen Fahrer oftmals uneinsichtig. Sicherlich war dies nur ein geringer Prozentsatz der Verkehrsteilnehmer, die jedoch auffällig waren und im Gedächtnis bleiben. Die große Mehrheit verhält sich verständnisvoll und regelkonform. Dennoch kann dies als ein Zeichen gewertet werden, wie sich die Gesellschaft entwickelt gegenüber Menschen, die viele Stunden ihrer Freizeit dafür aufbringen, um Gefahren jeglicher Art im Sinne unser aller Sicherheit abzuwenden.

 

 

 

 

Fahrzeugbrand auf der K 114, 28.04.2020

 

Die aktuelle Corona-Pandemie, die weltweit völlig neue Verhaltensregeln erfordert, hinterlässt auch bei den Feuerwehren ihre Spuren. So können wir jetzt nicht mehr wie üblich im voll besetzten Fahrzeug zum Einsatzort fahren, sondern müssen die Zahl der Insassen auf 4-6 beschränken. Die übrigen Kameraden verbleiben zunächst im Schulungsraum und werden bei Bedarf über Handy benachrichtigt.

Vor diesem Hintergrund ist es ein glücklicher Umstand, dass das Jahr 2020 bisher verhältnismäßig ruhig verlaufen ist. Aber heute war es soweit. Um 23.31 Uhr wurden wir wegen eines Kfz-Brandes auf der K 114 (ehemalige B 205) alarmiert. Einen knappen Kilometer hinter dem Ortsschild in Richtung Willingrade brannte der Motorraum eines Audi A6 Avant mit polnischem Kennzeichen so stark, dass der Feuerschein bereits am Ortsausgang zu sehen war. Der Fahrer saß mit seinem Koffer, den er noch im letzten Moment von der Rückbank retten konnte, äußerlich unverletzt im linken Straßengraben. Ob er einen Schock hatte, war zunächst nicht erkennbar. Die typischen Schockreaktionen können aber auch später auftreten, weshalb wir ihn ständig im Auge behielten und ihn so betreuten, wie es uns auf den regelmäßigen Erste-Hilfe-Kursen beigebracht wurde. Er berichtete, dass er seinen Onkel in Neumünster besucht hat und jetzt nach Hause in der Nähe von Danzig fahren wollte, als plötzlich dichter Qualm aus dem Motor drang. Per Handy wurde der Onkel informiert, der nach etwa 20 Minuten eintraf.

Mit dem Schnellangriff löschten wir zunächst die Flammen, um anschließend mit Schaum weiterzuarbeiten, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Die zwischenzeitlich ebenfalls eingetroffenen Kameraden aus Willingrade haben wir sicherheitshalber vorerst noch am Einsatzort in Bereitstellung gehalten, während die Groß Kummerfelder wieder abrücken konnten.

Ein besonderes Problem galt es noch zu lösen: Die Airbags waren nicht ausgelöst worden. Dies kann bei oder nach Einsätzen zu gefährlichen Situationen führen, weshalb die Batterie abgeklemmt werden muss. Diese befindet sich bei diesem Modell im Kofferraum. Leider ließ sich die elektrisch zu bedienende Klappe, vermutlich auf Grund eines Kurzschlusses, nicht mehr öffnen. Nur mit Gewalt und dem so genannten Hooligan-Tool konnte die Klappe geöffnet werden. Ironie des Schicksals: Der Fahrer wollte vor unserem Eintreffen ebenfalls an den Kofferraum, weil er dort den Feuerlöscher verstaut hatte.

Nach etwa 30 Minuten traf ein Abschleppwagen aus Neumünster ein, der das Wrack auflud. Der originäre Einsatz dauerte etwa anderthalb Stunden, hinzu kam eine weitere halbe Stunde mit Nachbereitungen wie Wiederauffüllen des Wassertanks und der üblichen Nachbesprechung. Sehr auffällig war, dass während der gesamten Einsatzzeit nur etwa 5 Fahrzeuge die Straße passieren wollten und von den Absperrposten zurückgeschickt werden mussten. Ob dies auch eine Folge der Corona-Pandemie war? Wir wissen es nicht.

Glück im Unglück war auch ein weiterer Umstand: in den letzten Wochen hat es keinen Tropfen geregnet, so dass das Gras im Straßengraben komplett ausgetrocknet war. Erst heute Abend gegen 19.00 Uhr kam ein leichter Schauer und auch während des Einsatzes hat es zeitweise geregnet. Hätte der Regen nur 6 Stunden später eingesetzt, hätten wir es vermutlich nicht nur mit einem Kfz-Brand, sondern auch mit einem Knickbrand zu tun gehabt.

 

 

Unwetter 09.02.2020

 

Bereits seit einigen Tagen warnte der Deutsche Wetterdienst vor dem herannahenden Sturmtief „Sabine“, das mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h auf die deutsche Nordseeküste treffen wird. Obwohl sich bei uns im Landesinneren der Wind doch merklich abschwächen wird, können auch bei uns Äste oder ganze Bäume auf Straßen fallen und dabei Menschen gefährden.

Der erste Baum wurde uns von einer Kameradin aus der Verwaltungsabteilung per Nachricht in unserer Whatsapp-Gruppe um 14.35 Uhr gemeldet. Nur wenige Minuten später folgte auch die offizielle Alarmierung durch SMS und Sirene. Der Baum lag auf der K114 am Beginn der S-Kurve in Richtung Neumünster. Nach kurzer Zeit war die Straße wieder frei.

Da solche Lagen naturbedingt weite Landstriche betreffen, sind die Leitstellen im Land sehr schnell am Rande der Leistungskapazitäten, in denen schließlich auch die „normalen“, nicht unwetterbedingten Einsätze bearbeiten müssen. Hinzu kommt der Funkverkehr, wenn eine Vielzahl von Einsatzfahrzeugen gleichzeitig unterwegs sind und entsprechend der Vorschriften Rückmeldungen über die Lage vor Ort geben. Hierbei besteht das Risiko, dass einige Funkrufe im Eifer des Gefechtes untergehen. Da die Leitstellen nicht nur die Feuerwehren, sondern auch den Rettungsdienst koordinieren, kann ein solcher „untergegangener“ Funkruf schnell gravierende Folgen nach sich ziehen.

Um die Leitstellen zu entlasten und den Funkverkehr in geordneten Bahnen laufen zu lassen, wurden so genannte „GröLa-Konzepte“ erstellt. GröLa steht hier für „Größere Lage“ und wird in der Regel bei Unwettern durch den Kreiswehrführer ausgerufen. Dies bedeutet, dass in den Amtsbereichen eine Art „Unter-Leitstelle“ eingerichtet wird, die den Einsatz übernehmen und per Telefon, Fax und Funk an die örtlich zuständige Wehrführung ohne Sirenenalarmierung weiterleitet und daher die jeweiligen Feuerwehrhäuser besetzt sein müssen. Heute ist das GröLa-Konzept erstmals in der Praxis umgesetzt worden.

Für den Kreis Segeberg wurde um 17.00 Uhr „GröLa“ ausgerufen. Mehrere freiwillige Kameraden meldeten sich, den Abend im Gerätehaus zu verbringen. Gleichzeitig verabredeten wir uns, dass bei einer Alarmierung das Stichwort „Alarm“ in die Whatsapp-Gruppe gestellt wird, um die übrigen Kameraden und Kameradinnen zu alarmieren. Offensichtlich auf Grund eines Versehens heulte um 20.30 Uhr dennoch die Sirene. In der Meldung wurde uns ein Baum auf der K114, nur etwa 150 m vom ersten Baum entfernt, gemeldet. Dabei handelte es sich um eine stattliche Fichte, die über die gesamte Straßenbreite lag. Mit Hilfe von Motorsägen wurde der Baum geteilt und beiseite geschafft.

Um 22.00 Uhr wurde „GröLa“ aufgehoben. Mit nur 2 Einsätzen war es für uns deutlich ruhiger als befürchtet. Im Amtsgebiet mussten 5 Wehren zu insgesamt 6 Einsätzen ausrücken. Jedoch muss erwähnt werden, dass die Bahn des Sturmtiefs südlicher lag als vorhergesagt. So war die Zahl der Einsätze im Südkreis deutlich höher als im Nordkreis.

 

 

 

Großbrand in Willingrade 15.12.2019

 

Der 15.12.2019 war ein sehr stürmischer Tag. Die Kameraden aus Latendorf, Braak und Heidmühlen sind heute bereits im Einsatz gewesen, um im Rahmen technischer Hilfeleistungen zum Beispiel Bäume von den Straßen zu beseitigen. Als bei uns die Sirene um 16.44 Uhr heulte, war der Sturm noch nicht ganz vorüber. Daher waren die ersten Gedanken, dass auch wir zu einer technischen Hilfe ausrücken sollten. Weit gefehlt. Bereits in der Alarmierungs-SMS wurde uns ein Großfeuer in einem Einfamilienhaus in Willingrade angekündigt. Bereits beim Einbiegen in die Willingrader Straße waren die haushohen Flammen in Verbindung mit einer extremen Rauchentwicklung zu sehen.

Mit unserem TLF fuhren wir bis zum Einsatzort vor und starteten den Löschangriff vom Nachbargrundstück aus. Dabei galt es auch, das recht nahe gelegene Nachbarwohnhaus stets im Blick zu haben, um bei einem Übergreifen der Flammen sofort eingreifen zu können.

Der Brand war hauptsächlich im rückwärtigen Bereich, auf der nach hinten gelegenen Terrasse sowie im Dachgeschoß. Da sich die Bebauung jedoch fast über die gesamte Grundstücksbreite erstreckte und die Zuwegung durch mehrere abgestellte Fahrzeuge erschwert war, konnten nur einzelne Trupps nach hinten vordringen. Aus diesem Grunde wurde zusätzlich die Drehleiter aus Neumünster angefordert, um aus der Höhe einen weiteren Löschangriff vornehmen zu können.

Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, dass plötzlich ein Brunnen versiegte und somit hieraus kein Wasser mehr gefördert worden konnte. Bis eine neue Wasserversorgung zu einem weiter entfernten Brunnen aufgebaut werden war, konnte nur eine Löschwasserentstelle genutzt werden.

Das in Flammen stehende Gebäude war unbewohnt und diente nach Angaben des Eigentümers zum Lagern von Hilfsmaterialien. Im Inneren wurden von den Atemschutzträgern verschiedene Behälter mit unbekanntem Inhalt entdeckt, so dass sicherheitshalber auch die Gefahrguterkundungseinheit des Amtes Boostedt-Rickling und der ABC-Zug des Kreises Segeberg angefordert wurden.

Eine besondere Herausforderung waren auch die verschiedenen Autofelgen, Reifen, Kunststoffkästen und anderen Gegenstände, die auf dem Grundstück verteilt lagen und für die Einsatzkräfte in der Dunkelheit eine Stolper- und damit Unfallgefahr bedeuteten. Diesbezüglich kam es allerdings zu keinen Vorkommnissen. Allerdings musste ein Kamerad einer anderen Wehr mit dem Verdacht einer leichten Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gefahren werden.

Der Rauminhalt des Gebäudes wurde für die Lagerung optimal genutzt, so dass aufwendige Nachlöscharbeiten erforderlich waren. So mussten wir am folgenden Tage um 9.42 Uhr wiederum ausrücken, da sich auf der Terrasse und im Inneren erneut eine Brandentwicklung ergeben hat.

Bei dem heutigen Einsatz konnte erstmals unsere neue Wärmebildkamera im Realeinsatz genutzt werden. Damit haben wir die Möglichkeit, vorhandene Glutnester zu lokalisieren und gezielt zu bekämpfen. Diese Kamera befindet sich seit Oktober diesen Jahres in unserem Besitz und ist zu einem wesentlichen Teil aus Spenden, um die unser Wehrführer anstelle von Geschenken anlässlich seines 60. Geburtstages gebeten hat, finanziert worden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unseren Wehrführer Jörg Wrage.


Wiedereinräumen des Feuerwehrhauses 18.04.2019

 

Am 20. Oktober letzten Jahres haben wir unser Zuhause ausgeräumt, da eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes anstand. Jetzt, nach 6 Monaten sind die meisten Handwerker mit ihrer Arbeit fertig und es müssen nur noch einige Restarbeiten erledigt werden.

Wie bei jedem Umbau muss das Gebäude wieder eingerichtet werden. Dies ist immer eine gute Gelegenheit, sich von Dingen, deren letztmalige Nutzung bereits längere Zeit zurück liegt, zu trennen. Dennoch ist eine Vielzahl von Utensilien übrig geblieben, die wieder eingeräumt werden müssen. Hierbei ergibt sich eine weitere Gelegenheit: Ordnung schaffen. Da insbesondere die Küche jetzt deutlich mehr Schrankfläche bietet, steht einem durchdachten System nichts mehr im Wege. Weitere Abstellräume für Dinge, die für diverse Veranstaltungen benötigt werden, können jetzt statt bisher auf mehrere Stellen verteilt in einem einzigen Raum sortiert gelagert werden.

Mit Hilfe mehrerer Kameraden, auch aus der Verwaltungs- und Ehrenabteilung haben wir heute zumindest die Fahrzeughalle wieder ausgeräumt und die ersten Dinge am vorgesehenen Platz untergebracht. Wie so oft, ergaben sich bei der Umsetzung in den fertigen Räumen neue Ideen, die bei der theoretischen Planung anhand der Zeichnungen nicht aufgekommen sind. Wir werden ein oder zwei weitere Abende aufwenden, um künftig ein durchdachtes und optimal genutztes Zuhause unser Eigen nennen zu können. Aber dies sind nur 2 Abende, die durchaus sinnvoll investiert sind, wenn man bedenkt, dass wir dann die nächsten Jahre mehr Freude an der Nutzung des Hauses haben werden.

 




 

Übungsabend 04.12.2018

 

Ein bisschen Spaß gehört zu jedem Dienstabend dazu. Heute haben sich unsere Gruppenführer Heiko Weddern und Thomas Böhme eine ganz besondere Aufgabe für uns ausgedacht: Wir sollten nur mit Hilfe unseres Einsatzfahrzeugs und den sich darin befindlichen Gerätschaften einen zusammengeklappten Tisch der Festzeltgarnitur anheben, die Tischbeine auseinanderklappen und dann den Tisch wieder auf den Boden stellen. Hierzu durfte keine direkte Muskelkraft genutzt werden. Ebenso durfte der Tisch nicht angefasst werden und die auf dem Tisch stehenden, halbgefüllten Flaschen durften nicht umkippen.

Schnell waren wir uns einig, dass wir aus der Steckleiter ein Gerüst bauen und die einzelnen Leiterteile mit Leinen so miteinander verbinden, dass sie sich gegenseitig halten. Oben lag eine Querstange. Über diese wurden weitere Leinen geführt, deren Ende mit Schlaufen, die wir an den Tischenden befestigt hatten, verbunden waren. Das andere Ende der Leinen verbanden wir mit der vorderen Maulkupplung des Tankers, da zum Anheben keine direkte Muskelkraft erlaubt war. Oberstes Gebot war es, dass die Leinen auf beiden Seiten immer die gleiche Länge haben, damit der Tisch gleichmäßig angehoben wird, da ansonsten die Flaschen umfallen würden.

Nach dem Anheben und dem Ausklappen der Beine wurde der Tisch wieder behutsam abgestellt. Damit haben wir die Aufgabe so gelöst, wie es auch von den Erfindern vorgesehen war.

Auch, wenn solche Übungen auf dem ersten Blick nichts mit den originären Aufgaben einer Feuerwehr zu tun haben, so haben sie ihre Berechtigung. Denn sie fördern durch das gemeinsame Handeln den Teamgeist und lassen flexible Nutzungsmöglichkeiten des vorhandenen Gerätes erkennen. Ebenso ist es wichtig, dass es eine Führungsperson gibt, die „den Hut auf hat“ und deren Anweisungen von Rest des Teams verlässlich ausgeführt werden.

Der heutige Dienstabend war sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. Er hat uns allen viel Spaß gebracht.

 

 

 

 

Ausräumen des Feuerwehrhauses 20.10.2018

 

Bereits seit längerer Zeit wird in der Feuerwehr und in der Gemeindevertretung über die Zukunft unseres Feuerwehrhauses diskutiert. Das Gebäude, das bis in die 1980er Jahre als Dorfschule genutzt wurde, stammt aus dem Jahr 1926 und ist in jeder Hinsicht renovierungsbedürftig. Dabei wurde auch offen die Möglichkeit in Betracht gezogen, das Bestandsgebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Auf Grund einer Kostenschätzung und der Zusage, bei einer Sanierung einen Zuschuss von € 100.000,– zu erhalten, stimmte die Gemeindevertretung dafür, das ortsbildprägende Gebäude zu erhalten und zu sanieren.

Bevor die Umbauarbeiten starten konnten, mussten wir zunächst unser Mobiliar, Geschirr und sonstiges Inventar in Sicherheit bringen. Hierzu trafen wir uns am Samstag, 20. Oktober um 10.00 Uhr mit mehreren Kameraden, um das Gebäude leerzuräumen. Der Großteil der Möbel konnte demontiert und in der Fahrzeughalle untergebracht werden. Kleineres Inventar wurde in die Schränke gelegt, so dass möglichst jeder Kubikzentimeter genutzt wurde. Anderes Inventar wie zum Beispiel Geschirr und Becher konnten wir auch bei einer Kameradin im privaten Keller einlagern.

Selbstverständlich gilt auch hier das Motto „Ohne Mampf, kein Kampf“. Bei einem leckeren Pizzabuffet aus Boostedt legten wir eine kleine Pause ein. Insbesondere die in Kleinkummerfeld aufgewachsenen Kameraden, die in diesen Räumen noch den früheren Schulbetrieb erleben durften, schwelgten in  Erinnerungen und wussten einige Geschichten und Anekdoten zu erzählen, die sich in diesen Räumen zugetragen haben.

 

 

 

 

Verkehrsunfall 20.09.2018

 

Um 12.23 Uhr erhielten wir von der Leitstelle die Alarmierung wegen eines Verkehrsunfalls. Dieser hat sich wieder auf der K 114 ereignet, diesmal jedoch in Richtung Willingrade. Ein Opel Corsa ist auf gerader Strecke etwa 700 m vor dem Ortseingang Willingrade frontal gegen einen Baum gefahren. Die per Hubschrauber eingeflogene Notärztin konnte nur noch den Tod des Fahrers, der allein im Auto saß, feststellen.

Um den Fahrer aus dem Wrack zu bergen, wurden zusätzliche Kräfte aus Rickling, die mit Schere und Spreizer ausgerüstet sind, alarmiert. Während wir die ausgelaufenen Betriebsstoffe des Fahrzeugs aufnahmen, wurden ein Unfallsachverständiger hinzugezogen sowie ein Abschleppdienst mit der  Abholung des Wracks beauftragt.

Damit solche Arbeiten für die eingesetzten Kräfte möglichst gefahrlos erfolgen können, ist eine Vollsperrung der Straße unausweichlich. Am heutigen Tage hatten wir jedoch eine besondere Situation: In den vergangenen Tagen wurden mehrfach Steine von der Brücke der Mühlenstraße auf Fahrzeuge, die die B 205 befuhren, geworfen. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt oder gar getötet, jedoch kam es zu Sachschäden. In diesem Zusammenhang arbeitete heute die Kripo im Bereich der Brücke, um mögliche Spuren zu sichern, die auf den oder die Täter hinweisen könnten. Daher war auch die B 205 vollgesperrt und der Verkehr würde dann im Normalfall über die K 114 umgeleitet werden. Da diese wegen des Verkehrsunfalls ebenfalls gesperrt war, musste der gesamte Verkehr der B 205 und der K 114 über die Feldstraße und den Flugplatz geleitet werden. Da insbesondere auf dem Flugplatz ein Begegnungsverkehr für Lkw’s kaum möglich ist, wurde eine provisorische Einbahnstraßenregelung eingerichtet. Danach wurden die Fahrzeuge in Richtung Rickling durch Feldstraße / Flugplatz und die Autos in Richtung Neumünster über Braak-Siedlung und Kleinkummerfeld-Bahnhof umgeleitet. Dennoch führte dies zu einem mehrstündigen Verkehrschaos in und um Kleinkummerfeld. Wir hatten aber Glück im Unglück. Die Müllabfuhr war an diesem Tage fällig, hatte ihre Arbeit zu diesem Zeitpunkt in der Feldstraße aber bereits beendet. 

 

 

 

 

Brandserie im Ricklinger Holz 2018

 

Eine regelrechte Brandserie hat es in unserer Gegend zuletzt in den Jahren 1972 / 1973 gegeben, als mehrere Bauernhöfe in Flammen aufgingen. Den Täter von damals konnte man bis heute nicht dingfest machen.

Den ersten Alarm dieser neuen Serie gab es am 24. Mai um 19.58 Uhr. Ein Haufen mit Holzhackschnitzeln brannte im Laakener Weg in unmittelbarer Nähe des Waldgebietes „Ricklinger Holz“. Bereits hier gab es Anzeichen, dass das Feuer mutwillig oder fahrlässig gelegt wurde. Dass es sich jedoch zu einer Brandserie, die uns die nächsten Wochen und Monate beschäftigen sollte, entwickeln würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Insgesamt gab es für uns 10 Alarme, die dieser Serie zugeordnet werden konnten. Hinzu kommen weitere Brände, die sich zwar auch im Ricklinger Holz ereigneten, jedoch auf Gönnebeker Gebiet lagen und wir daher nicht alarmiert wurden. Auffällig war, dass die meisten Brandorte stets in der Nähe von Waldwegen lagen, die man auch mit mehreren Löschfahrzeugen befahren konnte. Die Brandorte lagen alle in einem Umkreis von etwa 2 km zueinander. Ebenso auffällig waren die Zeiten. Während es in der Woche meist in den Abendstunden brannte, konnte dies am Wochenende auch zu anderen Zeiten der Fall sein.

Mit verschiedenen Wehren aus dem Amtsbereich, zum Teil auch mit Unterstützung aus Bornhöved, konnten alle Brände gelöscht werden. Sehr hilfreich war das Engagement eines Landwirtes, der mit einem Schlepper und 21.000 Liter Wasser im Güllewagen anrückte. Mit dem Ausleger konnte die Brandfläche bei einer besonderen Geruchsnote regelrecht geflutet werden und das Wasser auch in tiefere Bodenschichten eindringen. Genau hierin besteht die Gefahr bei Wald- und Moorbränden. Wenn das Feuer augenscheinlich gelöscht ist, kann es unterhalb der Grasnarbe noch weiter brennen und kurz darauf wieder auflodern. Daher wird in solchen Fällen die Erdoberfläche mit Schaufel und Forke auseinandergezogen, um auch die letzten Brandnester zu löschen.

Der vorerst letzte Alarm im Ricklinger Holz kam am 9. September um 16.05 Uhr. Ein weiteres Feuer in Willingrade gab es am 28. November. Hier brannte ein Knick im Kampweg, also außerhalb des Ricklinger Holzes. Jedoch ist auch hier auf Grund der nassen Witterung in den Tagen zuvor eine Selbstentzündung auszuschließen. 

Oftmals hat es recht lange gedauert, bis die Brände von Spaziergängern entdeckt wurden. Dies zeigte sich daran, dass zum Teil armdicke Äste regelrecht verkohlt waren. Bei dem außergewöhnlich trockenen und heißen Sommer in diesem Jahr hätte dies auch ganz anders ausgehen können. Ein Windstoß hätte genügt, um das Feuer anzufachen oder durch Funkenflug die Flammen von Baumkrone zu Baumkrone zu übertragen. Wir hatten in diesem Sommer ein unglaubliches Glück gehabt, dass keiner der Brände derart außer Kontrolle geriet, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist.