Brandserie im Ricklinger Holz 2018

 

Eine regelrechte Brandserie hat es in unserer Gegend zuletzt in den Jahren 1972 / 1973 gegeben, als mehrere Bauernhöfe in Flammen aufgingen. Den Täter von damals konnte man bis heute nicht dingfest machen.

Den ersten Alarm dieser neuen Serie gab es am 24. Mai um 19.58 Uhr. Ein Haufen mit Holzhackschnitzeln brannte im Laakener Weg in unmittelbarer Nähe des Waldgebietes „Ricklinger Holz“. Bereits hier gab es Anzeichen, dass das Feuer mutwillig oder fahrlässig gelegt wurde. Dass es sich jedoch zu einer Brandserie, die uns die nächsten Wochen und Monate beschäftigen sollte, entwickeln würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Insgesamt gab es für uns 10 Alarme, die dieser Serie zugeordnet werden konnten. Hinzu kommen weitere Brände, die sich zwar auch im Ricklinger Holz ereigneten, jedoch auf Gönnebeker Gebiet lagen und wir daher nicht alarmiert wurden. Auffällig war, dass die meisten Brandorte stets in der Nähe von Waldwegen lagen, die man auch mit mehreren Löschfahrzeugen befahren konnte. Die Brandorte lagen alle in einem Umkreis von etwa 2 km zueinander. Ebenso auffällig waren die Zeiten. Während es in der Woche meist in den Abendstunden brannte, konnte dies am Wochenende auch zu anderen Zeiten der Fall sein.

Mit verschiedenen Wehren aus dem Amtsbereich, zum Teil auch mit Unterstützung aus Bornhöved, konnten alle Brände gelöscht werden. Sehr hilfreich war das Engagement eines Landwirtes, der mit einem Schlepper und 21.000 Liter Wasser im Güllewagen anrückte. Mit dem Ausleger konnte die Brandfläche bei einer besonderen Geruchsnote regelrecht geflutet werden und das Wasser auch in tiefere Bodenschichten eindringen. Genau hierin besteht die Gefahr bei Wald- und Moorbränden. Wenn das Feuer augenscheinlich gelöscht ist, kann es unterhalb der Grasnarbe noch weiter brennen und kurz darauf wieder auflodern. Daher wird in solchen Fällen die Erdoberfläche mit Schaufel und Forke auseinandergezogen, um auch die letzten Brandnester zu löschen.

Der vorerst letzte Alarm im Ricklinger Holz kam am 9. September um 16.05 Uhr. Ein weiteres Feuer in Willingrade gab es am 28. November. Hier brannte ein Knick im Kampweg, also außerhalb des Ricklinger Holzes. Jedoch ist auch hier auf Grund der nassen Witterung in den Tagen zuvor eine Selbstentzündung auszuschließen. 

Oftmals hat es recht lange gedauert, bis die Brände von Spaziergängern entdeckt wurden. Dies zeigte sich daran, dass zum Teil armdicke Äste regelrecht verkohlt waren. Bei dem außergewöhnlich trockenen und heißen Sommer in diesem Jahr hätte dies auch ganz anders ausgehen können. Ein Windstoß hätte genügt, um das Feuer anzufachen oder durch Funkenflug die Flammen von Baumkrone zu Baumkrone zu übertragen. Wir hatten in diesem Sommer ein unglaubliches Glück gehabt, dass keiner der Brände derart außer Kontrolle geriet, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist.