Großbrand in Willingrade 15.12.2019

 

Der 15.12.2019 war ein sehr stürmischer Tag. Die Kameraden aus Latendorf, Braak und Heidmühlen sind heute bereits im Einsatz gewesen, um im Rahmen technischer Hilfeleistungen zum Beispiel Bäume von den Straßen zu beseitigen. Als bei uns die Sirene um 16.44 Uhr heulte, war der Sturm noch nicht ganz vorüber. Daher waren die ersten Gedanken, dass auch wir zu einer technischen Hilfe ausrücken sollten. Weit gefehlt. Bereits in der Alarmierungs-SMS wurde uns ein Großfeuer in einem Einfamilienhaus in Willingrade angekündigt. Bereits beim Einbiegen in die Willingrader Straße waren die haushohen Flammen in Verbindung mit einer extremen Rauchentwicklung zu sehen.

Mit unserem TLF fuhren wir bis zum Einsatzort vor und starteten den Löschangriff vom Nachbargrundstück aus. Dabei galt es auch, das recht nahe gelegene Nachbarwohnhaus stets im Blick zu haben, um bei einem Übergreifen der Flammen sofort eingreifen zu können.

Der Brand war hauptsächlich im rückwärtigen Bereich, auf der nach hinten gelegenen Terrasse sowie im Dachgeschoß. Da sich die Bebauung jedoch fast über die gesamte Grundstücksbreite erstreckte und die Zuwegung durch mehrere abgestellte Fahrzeuge erschwert war, konnten nur einzelne Trupps nach hinten vordringen. Aus diesem Grunde wurde zusätzlich die Drehleiter aus Neumünster angefordert, um aus der Höhe einen weiteren Löschangriff vornehmen zu können.

Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, dass plötzlich ein Brunnen versiegte und somit hieraus kein Wasser mehr gefördert worden konnte. Bis eine neue Wasserversorgung zu einem weiter entfernten Brunnen aufgebaut werden war, konnte nur eine Löschwasserentstelle genutzt werden.

Das in Flammen stehende Gebäude war unbewohnt und diente nach Angaben des Eigentümers zum Lagern von Hilfsmaterialien. Im Inneren wurden von den Atemschutzträgern verschiedene Behälter mit unbekanntem Inhalt entdeckt, so dass sicherheitshalber auch die Gefahrguterkundungseinheit des Amtes Boostedt-Rickling und der ABC-Zug des Kreises Segeberg angefordert wurden.

Eine besondere Herausforderung waren auch die verschiedenen Autofelgen, Reifen, Kunststoffkästen und anderen Gegenstände, die auf dem Grundstück verteilt lagen und für die Einsatzkräfte in der Dunkelheit eine Stolper- und damit Unfallgefahr bedeuteten. Diesbezüglich kam es allerdings zu keinen Vorkommnissen. Allerdings musste ein Kamerad einer anderen Wehr mit dem Verdacht einer leichten Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gefahren werden.

Der Rauminhalt des Gebäudes wurde für die Lagerung optimal genutzt, so dass aufwendige Nachlöscharbeiten erforderlich waren. So mussten wir am folgenden Tage um 9.42 Uhr wiederum ausrücken, da sich auf der Terrasse und im Inneren erneut eine Brandentwicklung ergeben hat.

Bei dem heutigen Einsatz konnte erstmals unsere neue Wärmebildkamera im Realeinsatz genutzt werden. Damit haben wir die Möglichkeit, vorhandene Glutnester zu lokalisieren und gezielt zu bekämpfen. Diese Kamera befindet sich seit Oktober diesen Jahres in unserem Besitz und ist zu einem wesentlichen Teil aus Spenden, um die unser Wehrführer anstelle von Geschenken anlässlich seines 60. Geburtstages gebeten hat, finanziert worden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unseren Wehrführer Jörg Wrage.