Übungsabend 07.09.2021
Über ein ganzes Jahr hatten wir keine Einsätze. Im Prinzip eine gute Sache, aber dennoch befremdlich. Dann innerhalb von nicht einmal drei Wochen 3 Alarmierungen, davon 2 für technische Hilfe. Neben der Türöffnung, die in dem Bericht über unser Grillfest am 14. August kurz angesprochen wurde, gab es Alarmierungen wegen eines ohne ersichtlichen Grund aktivierten Rauchwarnmelders am Bahnhof und eines angeblich in einem Maisfeld liegenden Pkw auf der K 114. Aber offenbar konnte sich der Fahrer noch vor unserem Eintreffen selbst aus der Situation befreien.
Dies war Grund, das Thema „Technische Hilfe“ auf dem heutigen Dienstabend zu behandeln. Hierzu hat unser stellvertretender Gruppenführer Thomas Kliem eine Aufgabe für uns ausgearbeitet. Schließlich gehört zu jedem Dienstabend auch ein bisschen Spaß dazu.
Zunächst wurde aus einem Schlauch ein Kreis geformt, in dessen Mitte ein Ei in einem Eierbecher stand. Ein weiterer Eierbecher stand auf der äußeren Fensterbank am Giebelfenster des Feuerwehrhauses. Die Aufgabe bestand darin, nur mit Hilfe der sich in unserem Einsatzfahrzeug befindlichen Gerätschaften und unter Beachtung sämtlicher Sicherheitsvorschriften das Ei aus dem Kreis in den 2. Eierbecher am Fenster zu bringen. Der Schlauchkreis durfte nicht betreten werden. Weder Ei noch Eierbecher durften mit den Händen berührt oder in irgendeiner Weise am Körper getragen werden. Ebenso war die Nutzung der Treppe im Gebäude nicht erlaubt. Sollte das Ei kaputt gehen, müssten wir wieder von vorn beginnen. Das vorgegebene Zeitfenster betrug 45 Minuten.
Nach etwas Überlegung und Planung konstruierten wir mit Hilfe der Steckleiter eine Brücke über den Schlauchkreis. Ein nicht allzu gewichtiger Kamerad querte die Brücke und nahm mit einer Zange das Ei aus dem Becher. Leider ging das Ei dabei kaputt.
Im nächsten Versuch wurde das Ei mit Klebeband aus dem Verbandkasten überzogen und auf diese Weise in den Saugschutzkorb, der uns jetzt als Tasche diente, gelegt. Jetzt wurde die Steckleiter an das Gebäude unter das Fenster gestellt. Ein Kamerad stieg die Leiter hoch und zog dabei eine Leine mit sich. Als er oben angekommen war, zog er mit der Leine den Saugschutzkorb mit dem Ei ebenfalls hoch. Das Ei, noch immer mit dem Klebeband überzogen, konnte dann relativ sicher in den Eierbecher gestellt werden. Von den 45 Minuten haben wir 30 Minuten benötigt.
Solche Übungen können auf dem ersten Blick als feuerwehrfremde Spielerei abgetan werden. Auf den zweiten Blick erkennt man, dass durch solche Planspiele allen Teilnehmern auch alternative Nutzungsmöglichkeiten der vorhandenen Gerätschaften bewusst werden, was im Einsatz durchaus von Bedeutung sein kann.
Der heutige Dienstabend war sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. Er hat uns allen viel Spaß gebracht.