Sturmeinsatz als „GröLa“, 18.02.2022 / 19.02.2022

 

 

Nachdem bereits am 17.02. das Sturmtief „Ylenia“ über Deutschland hinweggefegt war, kündigte sich fast nahtlos der nächste Sturm an. „Zeynep“ wurde mit Orkanböen von bis zu 140 km/h angekündigt.

Zum 2. Mal nach dem 09.02.2020 wurde vom Kreiswehrführer „GröLa“ (= „Größere Lage“) ausgelöst. Das „GröLa“-Konzept wurde für Lagen entwickelt, bei denen weite Landstriche betroffen sind, was z.B. bei Unwettern der Fall ist. Auf diese Weise soll die Leitstelle entlastet werden und der Funkverkehr in geordnete Bahnen verlaufen. Gleichzeitig werden die Feuerwehrhäuser mit einsatzbereiten Kameraden besetzt, so dass kurzfristig zum Einsatz gefahren werden kann.

Die Auslösung von „GröLa“ wurde für 22.00 Uhr angekündigt, da sich der Sturm, der bereits den ganzen Tag wehte, in der Nacht zu einem Orkan verstärken sollte. Bereits im Vorwege bereitete der Vorstand den Schulungsraum vor, indem für ausreichend Getränke (alkoholfrei!), Snacks und Knabbereien gesorgt wurde. 

Kurz vor 18.00 Uhr trafen sich die ersten Kameraden im Feuerwehrhaus, später rückten weitere hinzu. Erst gegen 1.00 Uhr gab es für uns den ersten Alarm. Eine große Tanne lag quer über der K 114 im Bereich der S-Kurve in Höhe des ehemaligen Waldhofs. Mit Motorsägen konnten wir den Baum schnell zerteilen und von der Straße entfernen. Weitere Bäume zeigten sich bereits in einer gefährlichen Schräglage. Es wäre jedoch unverantwortlich gewesen, nachts bei dieser Witterung vorbeugend im Wald die Säge anzusetzen.

Um 3.00 Uhr wurde „GröLa“ beendet. Nachdem der Schulungsraum wieder hergerichtet wurde, verließen wir das Feuerwehrhaus und fuhren nach Hause. Doch um 4.45 Uhr heulte wieder die Sirene. Ein Baum lag auf der Straße „Am Bahnhof“ in Richtung Gadeland zwischen der Brücke und dem Holtdamm. Auch hier konnte der Baum mit Hilfe von Motorsägen zerlegt werden, um die Gefahr für den Straßenverkehr abzuwenden.

Um 10.13 Uhr kam der nächste Alarm. Hier ging es wieder um einen Baum im Staatsforst in Richtung Neumünster. Es handelte sich um einen Baum, der auf die Straße zu fallen drohte. Dieser Baum war uns bereits in der Nacht aufgefallen. Jetzt am Tage war das Ausmaß zu erkennen. Mit Hilfe eines Schleppers und des Gemeindearbeiters konnte der Baum kontrolliert zu Fall gebracht werden und stellte somit keine Gefahr mehr dar.

Bei dieser Gelegenheit fuhren wir noch einmal zum Bahnhof an den Einsatzort, wo wir bereits am frühen Morgen waren. Auch hier waren noch potenzielle Gefährdungen zu erkennen, die wir zu beseitigen wussten.

Insgesamt sind wir hinsichtlich der Zahl der Alarmierungen recht glimpflich davon gekommen. Sinn und Zweck der Feuerwehr ist aber die Gefahrenabwehr, weshalb umgestürzte Bäume mitten im Wald für uns wenig relevant sind. Aber genau hier sind z.B. im Staatsforst heute Nacht große Waldlücken entstanden, nachdem die dortigen Baum in Folge des Sturms einfach umknickten. Der nasse Winter mit außerordentlich großen Niederschlagsmengen, insbesondere im Februar, sorgte für einen sehr aufgeweichten Boden. So fanden viele große Bäume kaum Halt und wurde mit samt des Wurzeltellers umgeweht.

 

 

 

 

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