Feuer in Groß Kummerfeld 26.10.2017

 

Nach der Uhrzeit 17.45 Uhr hätte es auch eine Übung sein können. Allerdings war die Zahl der Übungen in diesem Jahr bereits recht hoch gewesen. Ebenso ist die Meldung „Feuer groß“ eher untypisch dafür. Üblicherweise sind die Übungsszenarien ein „Feuer mittel“. Die große Rauchsäule, die wir kurz nach dem Passieren des Ortsausgangsschildes von Kleinkummerfeld in Richtung Groß Kummerfeld sahen, ließ nichts Gutes erahnen.
Ein älteres Wohnhaus, das von einem Feuerwehrkameraden aus Groß Kummerfeld bewohnt wird, stand in Flammen. Während wir zunächst im hinteren Teil des Gebäudes einen Löschangriff starteten, musste der Innenangriff wegen einer sich abzeichnenden Durchzündung („Flash-over“) abgebrochen werden. Dieser Flash-over ließ auch nicht mehr lange auf sich warten, so dass wir es jetzt mit einem Vollbrand des Gebäudes zu tun hatten.
Für die Brandbekämpfung im Dachgeschoss ist es jetzt nötig geworden, von einer Drehleiter aus das Dach zu öffnen. Leider versagte die Drehleiter aus Neumünster ihren Dienst, so dass eine weitere Drehleiter, diesmal aus Wahlstedt, angefordert werden musste. Die Löscharbeiten erwiesen sich als sehr schwierig, da die mehrfach übereinander geklebten Schichten Dachpappe immer wieder an neuen Stellen durchbrannten.
Mit einem per Tieflader aus Rickling herantransportierten Bagger wurde das gesamte vordere Dachgeschoss abgetragen, um auch wirklich alle Glutnester in der Holzbalkendecke löschen zu können.
Wegen der zwischenzeitlich eingesetzten Dunkelheit wurden mehrere Strahler aufgebaut, um die Einsatzstelle auszuleuchten. Um die Sichtverhältnisse weiter zu verbessern, aktivierten wir unseren alten Lichtmastanhänger, der mit unserem ausgemusterten, aber noch immer zuverlässig laufenden Magirus zum Brandort gefahren wurde. So kam unser Opi auch über 7 Jahre nach seiner Außerdienststellung wieder in einem Einsatz zu Ehren.
Die Löscharbeiten zogen sich bis 0.30 Uhr hin. Nach dem Absichern der Brandstelle und dem Aufräumen des Einsatzortes verließen wir kurz vor 1.00 Uhr gemeinsam mit den Groß Kummerfelder Kameraden den Einsatzort.
Eine besondere Erwähnung verdient die Versorgung der 190 Einsatzkräfte aus 11 Wehren. Noch während der Löscharbeiten verabredeten sich ca. 20 Frauen aus der Gemeinde über soziale Medien im Cumerveldhus, um im Akkord Brote zu schmieren. Nachdem die Vorräte aus den eigenen Speisekammern aufgebraucht waren, wurden noch Supermärkte in Gadeland leergekauft. Auch wurde für uns Kaffee, Tee und sogar eine Nudelsuppe gekocht. Ein eingerichteter Pendelverkehr zwischen dem Cumerveldhus und der Versorgungsstelle am Einsatzort sicherte einerseits den Nachschub und andererseits konnten die benutzten Kaffeebecher und Suppenteller zum Abwaschen zurückgebracht werden. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für diese großartige Versorgung bedanken. Dies ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit.