Einsatz / Übung

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Wasserrohrbruch am Bahnhof am 19.11.2022

Um 12.16 Uhr meldete ein Anwohner einen Wasserausbruch in einem Gebäude am Bahnhof, das sich noch im Bau befindet. An diesem Samstag Mittag sind wir mit 12 Kameraden ausgerückt, um technische Hilfe zu leisten. Offenbar ist ein Wasserrohr, das für die Versorgung der Baustelle eingesetzt war, durch den nächtlichen Frost gebrochen. Nachdem die Wasserzufuhr aus dem öffentlichen Netz abgedreht wurde, konnten wir nach etwas mehr als einer halben Stunde den Einsatz beenden.

Verkehrsunfall auf der B 205 am 05.10.2022

Der heutige Einsatz auf der B 205 hatte eine Besonderheit: Er passierte zwischen den Anschlussstellen „Gadeland“ und „Boostedter Straße“ auf Neumünsteraner Gebiet und somit nur wenige 100 Meter außerhalb unseres Zuständigkeitsbereiches. Dennoch wurden wir alarmiert. Dies kann zum Beispiel dann passieren, wenn sich der Meldende in einer Funkzelle befindet, die ihn mit der Leitstelle in Elmshorn verbindet und er über keine oder nur wenige Ortskenntnisse verfügt. In diesem Falle unterstützten wir mit insgesamt 7 Kameraden die ebenfalls alarmierte Berufsfeuerwehr Neumünster.

Ein Pkw und ein Lkw sind auf dem hochgelegten Streckenabschnittfrontal miteinander kollidiert. Der Pkw durchbrach die Leitplanke und drohte in die Tiefe zu stürzen. Dies konnte mit Seilen verhindert werden. Mit Hilfe eines ADAC-Pannenhelfers, der mit seinem Fahrzeug zufällig vor Ort im Stau stand, konnte der Pkw, nachdem die Leitplanken entfernt wurden, auf die Straße gezogen werden.

Der Fahrer des Lkw’s, der ebenfalls schwer beschädigt wurde, lehnte eine rettungsdienstliche Betreuung ab. Der Beifahrer des Pkw kam schwer verletzt in Krankenhaus, der Pkw-Fahrer verstarb leider noch am Unfallort.

 

Übung mit der FFw Rickling, 06.09.2022

Seit 1. Januar 2022 sind wir gemeinsam mit den Kameraden der FFw Rickling auch für Unfälle auf der B 205 zuständig. Nachdem wir bereits zu einigen Einsätzen auf die Südumgehung alarmiert wurden, ist auch die Zeit gekommen, dass wir in die Arbeitsweise der FFw Rickling eingeführt werden. Immerhin verfügen die Ricklinger Kameraden über einen großen Erfahrungsschatz aus einer Vielzahl von Einsätzen und halten auch entsprechendes Gerät vor. Unabhängig davon können wir, falls wir zuerst an der Einsatzstelle eintreffen, vorbereitende Maßnahmen treffen. Dies kann z.B. das Absichern des verunglückten Fahrzeugs sein, indem es mit Hilfe von Kanthölzern o.ä. aufgebockt wird, um ein Wegrollen zu verhindern. Hier erhielten wir wertvolle Tipps, die sogleich an einem zuvor bereitgestellten, nicht mehr verkehrstauglichen Kleinwagen in die Praxis umgesetzt wurden.

Im Anschluss führten die Ricklinger Kameraden ihre Schere und Spritzer vor, indem sie die verschiedenen Karosserieteile des Fahrzeuges nach und nach herausschnitten.

Es war ein sehr interessanter Dienstabend, für den wir uns im Anschluss mit Wurst und Fleisch vom Grill bei den Ricklingern bedankten.

 

Verkehrsunfall auf der B 205 am 26.08.2022

Kurz vor 7.00 Uhr morgens ereignete sich wieder ein schwerer Unfall auf der B 205. Ein Ford Kuga aus Sachsen geriet aus ungeklärter Ursache auf gerader Strecke auf die Gegenfahrspur, stieß mit einem Sattelschlepper frontal zusammen und kollidierte anschießend mit einem weiteren Lkw. Die 55-jährige Fahrerin verstarb noch am Unfallort, während ihr 51-jähriger Beifahrer mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Fahrer des ersten Lkw’s wurde ebenfalls leicht verletzt, während der Fahrer des 2. Lkw’s unverletzt blieb.

Wir waren mit 8 Kameraden vor Ort und verließen die Einsatzstelle gegen 8.30 Uhr. Die Strecke blieb zwecks Rekonstruktion des Unfallherganges durch einen Sachverständigen sowie den folgenden Aufräumarbeiten bis in den späten Vormittag gesperrt.

Waldbrandübung, 13.08.2022

Bereits vor einigen Jahren hat der Kreisfeuerwehrverband Segeberg ein Waldbrandkonzept erarbeitet, das im Falle eines Feuers im Segeberger Forst zum Einsatz kommen soll. Hierbei ist u.a. auch unsere Wehr eingebunden, da wir mit unserem Tanklöschfahrzeug bis zu 2.500 Liter Wasser transportieren können.

Dieses Konzept wird von Zeit zu Zeit überarbeitet und an neuen Gegebenheiten wie z.B. der technischen Ausrüstung der beteiligten Wehren angepasst. Neben diesen Optimierungen sind selbstverständlich auch Übungen mit solchen Szenarien durchzuführen, um in der praktischen Umsetzung des theoretischen Konzeptes mögliche Problemfelder aufzudecken. Derartig weitreichende Übungen bedürfen einer groß angelegten Vorbereitung und erfolgen i.d.R. als angekündigte Übung. Neben den Wehren aus dem Kreis Segeberg, die ohnehin im Waldbrandkonzept eingebunden sind, wurden diesmal auch Katastrophenschutzeinheiten aus den Kreisen Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde hinzugezogen.

Die Alarmierung zur Übung wurde ursprünglich für ca. 9.00 Uhr angekündigt, später kamen Gerüchte auf, dass die Sirene auch bereits um 8.30 Uhr heulen könnte. Nach dem Motto „Ohne Mampf, kein Kampf“ trafen wir uns um 7.30 Uhr zu einem gemeinsamen Frühstück. Als die Sirene um 8.46 Uhr heulte, waren wir schon gut vorbereitet und starteten mit fast voll besetztem Fahrzeug und ausreichend Proviant an Bord zum Feuerwehrhaus Heidmühlen, das als Bereitstellungsort für den Löschzug 15 bestimmt ist. Nach einiger Wartezeit erhielten wir um 9.53 Uhr den Auftrag zu einer Waldbrandbekämpfung im Jagen (= Abschnitt im Wald) 222. Dieser Auftrag wurde später abgeändert und wir sollten zu einem anderen (fiktiven) Brand fahren. Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Es stellte sich heraus, dass diverse Waldwege, die auf der Karte eingezeichnet sind, zwischenzeitlich zugewachsen sind und von schweren Tanklöschfahrzeugen nicht befahren werden können. Auf anderen Wegen haben schwere forstwirtschaftliche Fahrzeuge derart tiefe Spuren hinterlassen, dass leichte Fahrzeuge wie z.B. Einsatzleitwagen mittig aufsetzen. Abgesehen vom entstandenen Sachschaden am Fahrzeug steht damit die Besatzung des betreffenden Fahrzeugs für Hilfeleistungen nicht mehr zur Verfügung. Gleichzeitig ist dieser Weg auch für nachfolgende Fahrzeuge unpassierbar. Dies kann auch schwerwiegende Folgen haben, wenn dieser Weg auf Grund eines Ausbreitens des Feuers von den eingesetzten Kräften zum taktischen Rückzug genutzt werden soll. Hier sind die zuständigen Landesforsten gefordert, Abhilfe zu schaffen, damit im Ernstfall eine sichere Brandbekämpfung ermöglicht wird.

Im Anschluss trafen sich die beteiligten Wehren am frühen Nachmittag am Feuerwehrhaus in Hartenholm, wo wir zu einem Imbiss eingeladen waren.

 

Carportbrand Am Bahnhof 22.07.2022

Glücklicherweise fiel der 22.07.2022 auf einen Freitag. Da sich dieser Wochentag seit der Corona-Pandemie zu einem sehr beliebten Homeoffice-Tag entwickelt hat, waren, als um 12.44 Uhr die Sirene heulte, relativ viele Kameraden vor Ort, um mit einem fast voll besetzten Fahrzeug zu einem gemeldeten Brand in einem Carport mit angrenzendem Geräteschuppen auszurücken. Weitere Kameraden rückten mit ihren privaten Pkw’s nach.

Bis zum Erreichen des Einsatzortes nach wenigen Minuten hat sich der Brand soweit ausgebreitet, dass die Nachalarmierung weiterer Kräfte erforderlich war. Neben uns waren auch Kräfte aus Groß Kummerfeld, Willingrade und Rickling vor Ort sowie ein RTW.

Die Hauseigentümer sind erst am Tage zuvor in den Urlaub gefahren. Das im Carport abgestellte Fahrzeug konnte jedoch noch von einem Nachbarn herausgefahren und auf der gegenüber liegenden Straßenseite geparkt werden.
Im Geräteschuppen brannten verschiedene Gegenstände. Eine Gasflasche konnte von den eingesetzten PA-Kräften noch rechtzeitig aus dem Raum entfernt werden. Bei diesem Einsatz hatten wir es jedoch mit weiteren Herausforderungen zu tun. Auf Grund eines geschmolzenen und ausgelaufenen Benzinkanisters mussten sich die PA-Kräfte zurückziehen, um sich nicht selbst in noch größere Gefahr zu bringen. Gleichzeitig konnte ein Übergreifen der Flammen auf das unmittelbar daneben stehende Wohnhaus im letzten Moment verhindert werden.

Da der am Ortsausgang in Richtung Gadeland gelegene Bohrbrunnen unzulänglich ist, musste die Wasserversorgung von einem etwas weiter entfernteren Brunnen aufgebaut werden.

Kurz nach 13.30 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet und die auswärtigen Wehren entlassen werden. Nach den üblichen Restarbeiten konnten auch wir um 14.20 Uhr die Einsatzstelle an die Polizei übergeben.

 

Verkehrsunfall auf der B 205 am 17.07.2022

An diesem Sonntag ereignete sich gegen 8.20 Uhr der bislang folgenschwerste Unfall auf der B 205, seit wir bei Unfällen auf den Streckenabschnitt zwischen Gadeland und Rickling alarmiert werden. In Höhe Braak stießen 2 Pkw’s frontal zusammen. Sieben Menschen, darunter 3 Kinder, wurden zum Teil schwer verletzt und mussten auf verschiedene Krankenhäuser in Neumünster, Bad Segeberg, Lübeck, Hamburg und Kiel verteilt werden. Hierzu wurden 3 Rettungshubschrauber angefordert.

Wir waren mit insgesamt 11 Kräften vor Ort. Neben der Sicherstellung des Brandschutzes bestand unsere Aufgabe in der Betreuung der Verletzten sowie dem Transport mittels einer Tragehilfe zu den Rettungshubschraubern.
Als besonders tragisch stellte sich heraus, dass einem der verunfallten Fahrzeuge, das mit einer Urlauberfamilie besetzt war, ein weiteres Fahrzeug mit nahen Angehörigen folgte, die das Unglück hautnah miterleben mussten.
Für Kopfschütteln und Unverständnis hingegen sorgte ein Landwirt aus Braak. Die Hubschrauber mussten neben der B 205 auf einem Maisfeld landen, um die Verletzten aufnehmen zu können. Die größte Sorge des Landwirtes bezog sich auf den entstandenen Flurschaden auf seinem Acker, weshalb er gleich vor Ort vom Piloten eine Haftungs- und Schadenersatzerklärung forderte. Die Polizei verwies ihn von der Einsatzstelle. Ein solches Verhalten angesichts eines derartigen Unglücks mit einer Vielzahl von verletzten Personen, darunter auch Kindern, haben auch routinierte Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Polizei selten erlebt.

Einsätze dieser Art sind für alle Beteiligten schwer zu verkraften. Dies gilt sowohl für hauptberufliche als auch für ehrenamtliche Kräfte, wie wir es bei der Freiwilligen Feuerwehr sind. Aus diesem Grunde fand abends im Feuerwehrhaus in Rickling eine Nachbesprechung des Einsatzes statt, zu der alle am Einsatz beteiligten Feuerwehrkameraden eingeladen wurden. Bei Bedarf kann in solchen Fällen auch auf ein PSNV-Team (Psychosoziale Notfall Versorgung) zurückgegriffen werden, die bei der Verarbeitung derartiger Erlebnisse behilflich sind.

 

Verkehrsunfall 20.04.2022

Nachdem wir bereits am 25.02. unseren ersten Einsatz auf der B 205 nach der neuen AAO (Alarmierungs- und Ausrückeordnung) hinter uns gebracht hatten, mussten wir heute erneut auf die B 205 ausrücken. Um kurz nach 14.00 Uhr stieß an diesem Mittwoch Nachmittag im Bereich der Ölweiche ein Mazda aus Hamburg, besetzt mit einem älteren Ehepaar, aus ungeklärter Ursache mit einem polnischen Lkw frontal zusammen. Während der Lkw-Fahrer nur leicht verletzt, aber mit einem Schock recht glimpflich davon kam, mussten die Insassen des Pkw schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Die Wucht des Aufpralls ließ sich bereits daran erkennen, dass das Mazda-Emblem am Stoßfänger des Lkw einen Abdruck hinterließ.

Bis in den frühen Abend war die B 205 voll gesperrt, da die Unfallstelle vom hinzu gerufenen Gutachter detailliert besichtigt, abgemessen und fotografiert werden musste. Im Anschluss wurden die verunfallten Fahrzeuge abgeschleppt.

Auf Grund der mehrstündigen Sperrung der Straße erfolgte eine Umleitung über die K 114, der ehemaligen B 205, die durch Kleinkummerfeld und Willingrade führt. Diese war ebenfalls überlastet, weshalb eine Vielzahl von Fahrern von dieser offiziellen Umleitungsstrecke abwich und offenbar mit Hilfe ihres Navigationsgerätes vermeintliche Abkürzungen fuhren. So wurde der Latendorfer Weg in Richtung Kleinkummerfeld-Bahnhof trotz Gewichtsbegrenzung auf 7,5 Tonnen auch von schweren Lkw’s genutzt. In Kleinkummerfeld-Dorf staute sich der Verkehr auf der Mühlenstraße an der Einmündung zur Segeberger Chaussee. Andere versuchten daraufhin, über die K 102 über Latendorf und Heidmühlen bei Fehrenbötel oder Wahlstedt wieder auf die B 205 zu gelangen.

Eine weitere Problematik entwickelte sich am späten Nachmittag. Im Stau auf der B 205 stand u.a. ein Pferdetransporter. Die Tiere waren an diesem relativ warmen Tag seit mehreren Stunden ohne Wasser, da durch diese mehrstündige Straßensperrung die ursprüngliche Fahrtplanung nicht mehr eingehalten werden konnte. Per Notruf an die Leitstelle bat die Besitzerin um Hilfe. Da wir für die Sicherung des Brandschutzes abgestellt waren, konnten wir trotz unseres Wasservorrates nicht aushelfen. Daraufhin erfolgte ein so genannter „stiller Alarm“ an die FFw Willingrade. Ein stiller Alarm ergeht bei Einsätzen, bei denen nur wenige Helfer erforderlich sind und ohne die sonst übliche Eilbedürftigkeit, aber dennoch ohne Zögern, ausgeführt werden. Die Alarmierung erfolgt daher ohne Sirene, sondern telefonisch an den Wehrführer, der sich die erforderliche Anzahl von Helfern auf ähnlichem Wege organisiert. So konnten die Pferde aus dem 700 Liter fassenden Tank des TSF-W aus Willingrade mit Wasser versorgt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch anderen Tiertransportern, die sich in einer ähnlichen Situation befanden, geholfen.

 

 

Verkehrsunfall 25.02.2022

 

 

Seit 01.01.2022 werden wir auch zu Einsätzen auf der B 205 gerufen, die bislang von der FFw Rickling und der Berufsfeuerwehr Neumünster abgearbeitet wurden. Heute um 21.45 Uhr hatten wir unseren ersten Einsatz in dieser neuen Alarmierungsordnung.

Als wir eintrafen, waren Polizei, Sanitäter und die Kameraden der Berufsfeuerwehr sowie der FFw Rickling bereits vor Ort. Wie sich später herausstellte, sind die übrigen Helfer ca. 10 Minuten vor uns alarmiert worden.

Nur wenige 100 Meter hinter der Abfahrt Gadeland in Richtung Bad Segeberg sind auf der rechten Straßenseite ein Lkw (aus Richtung Bad Segeberg kommend) sowie ein BMW X1 (aus Richtung Autobahn kommend) frontal zusammengestoßen. Beide beteiligten Fahrzeuge trugen polnische Kennzeichen. Nach Zeugenaussagen ist der BMW zunächst nach links auf die Gegenfahrspur geraten und ist kurz darauf wieder auf die rechte Spur zurückgesteuert. Gleichzeitig versuchte die Fahrerin des entgegenkommenden Lkw, dem BMW nach links auszuweichen, wodurch beide Fahrzeuge zusammenstießen.

Der Fahrer des BMW war schwer verletzt und eingeklemmt, aber ansprechbar. In solchen Situationen ist es wichtig, dass der Verletzte betreut wird. Dies erfolgt am besten, indem man mit ihm spricht. Leider war er der deutschen Sprache nicht mächtig. Englisch verstand er jedoch, weshalb wir mit unserem Kameraden Sean, einem gebürtigen Engländer, hier wertvolle Hilfe leisten konnten. Der Notarzt versorgte den Fahrer vor Ort, bis er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Neumünster gebracht werden konnte. Die beiden Insassen des Lkw trugen keine Verletzungen davon.

Kurz darauf sind zuerst die Berufsfeuerwehr und anschließend die FFw Rickling abgerückt, so dass wir ab jetzt mit der Polizei allein auf die Abschlepper und den Gutachter warteten. Für den nicht mehr fahrbereiten Lkw rückte ein Abschlepper aus Dänemark, mit dem die Spedition offenbar vertraglich verbunden ist, an. Ebenso kam eine Sattelzugmaschine der gleichen Spedition, um den Kühlauflieger zu übernehmen.

Doch zuerst musste der Gutachter seine Arbeit machen. Mit einer Vielzahl von Fotos und Messungen dokumentierte er die Lage. Zum Schluss setzte er noch eine Drohne ein, um Luftbilder von der Unfallstelle anzufertigen. Voraussetzung hierfür ist eine gute Ausleuchtung des Umfeldes. Dabei stellte sich heraus, dass unsere bordeigenen Beleuchtungsmittel zwar für den Handeinsatz reichen, aber für eine Ausleuchtung eines größeren Abschnittes sind wir nicht ausgerüstet. Notdürftig konnten wir eine ausreichende Beleuchtung herstellen, indem die Polizei und wir bei unseren Fahrzeugen das Fernlicht einschalteten und die Wagen entsprechend positionierten.

Zum Schluss führten wir eine Grobreinigung der Straße durch, indem wir die größeren Wrackteile auf den Grünstreifen legten und mit Besen und Schaufel auch Scherben u.ä. entfernten. Für die Endreinigung ist der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr zuständig, der über entsprechendes Großgerät verfügt. Kurz vor 2.00 Uhr war der Einsatz für uns beendet.

 

 

 

Sturmeinsatz als „GröLa“, 18.02.2022 / 19.02.2022

 

 

Nachdem bereits am 17.02. das Sturmtief „Ylenia“ über Deutschland hinweggefegt war, kündigte sich fast nahtlos der nächste Sturm an. „Zeynep“ wurde mit Orkanböen von bis zu 140 km/h angekündigt.

Zum 2. Mal nach dem 09.02.2020 wurde vom Kreiswehrführer „GröLa“ (= „Größere Lage“) ausgelöst. Das „GröLa“-Konzept wurde für Lagen entwickelt, bei denen weite Landstriche betroffen sind, was z.B. bei Unwettern der Fall ist. Auf diese Weise soll die Leitstelle entlastet werden und der Funkverkehr in geordnete Bahnen verlaufen. Gleichzeitig werden die Feuerwehrhäuser mit einsatzbereiten Kameraden besetzt, so dass kurzfristig zum Einsatz gefahren werden kann.

Die Auslösung von „GröLa“ wurde für 22.00 Uhr angekündigt, da sich der Sturm, der bereits den ganzen Tag wehte, in der Nacht zu einem Orkan verstärken sollte. Bereits im Vorwege bereitete der Vorstand den Schulungsraum vor, indem für ausreichend Getränke (alkoholfrei!), Snacks und Knabbereien gesorgt wurde. 

Kurz vor 18.00 Uhr trafen sich die ersten Kameraden im Feuerwehrhaus, später rückten weitere hinzu. Erst gegen 1.00 Uhr gab es für uns den ersten Alarm. Eine große Tanne lag quer über der K 114 im Bereich der S-Kurve in Höhe des ehemaligen Waldhofs. Mit Motorsägen konnten wir den Baum schnell zerteilen und von der Straße entfernen. Weitere Bäume zeigten sich bereits in einer gefährlichen Schräglage. Es wäre jedoch unverantwortlich gewesen, nachts bei dieser Witterung vorbeugend im Wald die Säge anzusetzen.

Um 3.00 Uhr wurde „GröLa“ beendet. Nachdem der Schulungsraum wieder hergerichtet wurde, verließen wir das Feuerwehrhaus und fuhren nach Hause. Doch um 4.45 Uhr heulte wieder die Sirene. Ein Baum lag auf der Straße „Am Bahnhof“ in Richtung Gadeland zwischen der Brücke und dem Holtdamm. Auch hier konnte der Baum mit Hilfe von Motorsägen zerlegt werden, um die Gefahr für den Straßenverkehr abzuwenden.

Um 10.13 Uhr kam der nächste Alarm. Hier ging es wieder um einen Baum im Staatsforst in Richtung Neumünster. Es handelte sich um einen Baum, der auf die Straße zu fallen drohte. Dieser Baum war uns bereits in der Nacht aufgefallen. Jetzt am Tage war das Ausmaß zu erkennen. Mit Hilfe eines Schleppers und des Gemeindearbeiters konnte der Baum kontrolliert zu Fall gebracht werden und stellte somit keine Gefahr mehr dar.

Bei dieser Gelegenheit fuhren wir noch einmal zum Bahnhof an den Einsatzort, wo wir bereits am frühen Morgen waren. Auch hier waren noch potenzielle Gefährdungen zu erkennen, die wir zu beseitigen wussten.

Insgesamt sind wir hinsichtlich der Zahl der Alarmierungen recht glimpflich davon gekommen. Sinn und Zweck der Feuerwehr ist aber die Gefahrenabwehr, weshalb umgestürzte Bäume mitten im Wald für uns wenig relevant sind. Aber genau hier sind z.B. im Staatsforst heute Nacht große Waldlücken entstanden, nachdem die dortigen Baum in Folge des Sturms einfach umknickten. Der nasse Winter mit außerordentlich großen Niederschlagsmengen, insbesondere im Februar, sorgte für einen sehr aufgeweichten Boden. So fanden viele große Bäume kaum Halt und wurde mit samt des Wurzeltellers umgeweht.

 

 

 

 

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